Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, liebes Praxisteam,
Die Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors wird als neue Kassenleistung in den EBM aufgenommen. Dieses Angebot soll künftig jeder Rhesus D-negativen Schwangeren gemacht werden.
Gezielte Anti-D-Prophylaxe ab der SSW 11+0 möglich (außer Mehrlingsschwangerschaften)
Die fetale Rhesusfaktorbestimmung aus mütterlichem Blut ermöglicht nun eine gezielte Prophylaxe wenn ein Rhesus D-positives Kind erwartet wird. Die nicht-invasive Testung aus mütterlichem Blut kann ab der SSW 11+0, optimal ab der SSW 19+0 erfolgen. Somit könnte bei etwa 40 % der Rhesus D-negativen Frauen auf die Anti-D Prophylaxe in der 28.-30. SSW verzichtet werden. (wenn der Fetus mit einem validierten Verfahren RhD-negativ bestimmt wurde). Postpartum ist der Rhesusfaktor des Kindes vorzugsweise aus Nabelschnurblut zu bestimmen.
Vorgaben des Gendiagnostikgesetzes GenDG
Es gelten für die durchführende Ärztin oder den durchführenden Arzt die Aufklärungs- und Beratungsverpflichtungen nach Vorgaben des Gendiagnostikgesetztes (siehe Abschnitt VII der Richtlinie Genetische Beratung). Es gilt der Arztvorbehalt. Bitte nutzen Sie hierfür unsere Einverständniserklärung zur genetischen Untersuchung.
Material: Nur EDTA-Monovette 7,5 ml oder EDTA-Vacutainer 10 ml (separates Röhrchen beschriftet mit Name, Vorname, Geburtsdatum. Barcode alleine nicht ausreichend)
Zeitpunkt: ab SSW 11+0, optimal ab SSW 19+0 (verpflichtende Angabe auf dem Überweisungsschein Muster 10)
Sensitivität/Spezifität: SSW 11-19 99,91%/99,51%, alle SSW 99,93%/99,61%
Falsch negative Befunde <0,5‰ Quelle der statistischen Zahlen: Legler 2021
Abrechnung:
01788 Beratung nach GenDG zum NIPT, nicht bei Mehrlingsschwangerschaften
01869 Pränatale Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors D an fetaler DNA aus mütterlichem Blut, nicht bei Mehrlingsschwangerschaften
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Team des Medizinischen Labor Ostsachsen